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Lexikon Zimmerei & Holzbau – Fachbegriffe verständlich erklärt

Willkommen in unserem Zimmerei- und Holzbau-Lexikon!

Hier findest du alle wichtigen Fachbegriffe rund um Bauholz, Holzverbindungen, Sparren, Pfetten, Fachwerk und Holzrahmenbau kompakt erklärt. Ob du als Zimmerer, Holzbau-Interessierte oder Bauherr Projekte planst – unser Lexikon hilft dir, die technischen Begriffe der Zimmerei schnell zu verstehen und richtig anzuwenden.

Von „Abbund“ bis „Zunft“: Unser Lexikon bietet klare Definitionen, praxisnahe Beispiele und erklärt Materialien, Dachkonstruktionen und traditionelle sowie moderne Holzbauweisen. So bleibst du bei jedem Projekt gut informiert und professionell vorbereitet, egal ob beim Fachwerkbau, Skelettbau oder Pfettendach.

Entdecke jetzt alle Begriffe, verstehe die Zusammenhänge im Holzbau und verbessere deine Kenntnisse in der Zimmerei, damit dein Bauvorhaben sicher, langlebig und fachgerecht umgesetzt wird.

Abbund
Bearbeitung der Bauhölzer durch sägen, fräsen, schlitzen, stemmen, bohren und hobeln.

Abbohren
Holzverbindungen wie Zapfen und Zapfenlöcher durchbohren und Holznägel bzw. Dollen einschlagen.

Abgraten
Die Oberkanten eines Gratsparrens entsprechend den Dachneigungen abschrägen durch sägen oder hobeln.

Abrichten
Das Bauholz wird über eine Hobelwelle per Hand geführt. Entweder nur zum groben Abhobeln oder zum begradigen von krummen oder gebogenem Bauholz.

Anblatten
Einen Längsverband durch Ausblattungen erstellen. Es wird jeweils eine obere und eine untere Hälfte ausgesägt und diese beiden Kopfenden werden ineinander geschoben.

Anbolzen
Hölzer mit Gewindestangen oder Passbolzen miteinander verbinden.

Andreaskreuz
Aussteifendes Element in X-Form.

Ankernägel
Mit Querrillen versehene, dicke, verzinkte Drahtnägel. Zum befestigen von Metallverbindern.

Aufschiebling
Keilförmiger Aufsatz auf dem Sparrenfuß. Dieser erzeugt eine Dachbruchlinie. Sie erhalten im Traufbereich eine flachere Neigung.

Ausfachung
Das Füllen der offenen Wandflächen im Fachwerkbau. Mit Ziegelsteinen oder in Lehmbauweise.

Auskehlen
Die Oberkante eines Kehlsparrens V-förmig aussägen. Entsprechend den Dachneigungen. Praktisch die Negativform eines Gratsparrens.

Aussteifung
Das Sichern gegen Verschieben, mit schräg liegenden Hölzern. Es gilt der Grundsatz: Viereck vergeht, Dreieck steht.

Backenschmiege
Schräge Schnitte an Schiftern.

Balken
Kanthölzer mit einem Querschnitt von mehr als 20 Quadratzentimetern.

Balkenschuh
Metallverbinder, mit Kammnägeln befestigt, für den Anschluss eines Balkenkopfs an einen quer verlaufenden Balken.

Bauholz
Meist sägeraues Fichten/Tannen-Nadelholz (NH) verschiedener Güteklassen, je nach Verwendungszweck. Frisch eingesägt mit einer Holzfeuchte von ca. 30%. Durch technische Trocknung reduziert sich der Feuchtegehalt cirka um die Hälfte. Höherwertige Bauhölzer sind zusätzlich gehobelt, längs verleimt (KVH) und/oder lamelliert (BSH).

Binder
Geschlossenes statisches System zur Lastableitung. Bestehend aus Sparren, Pfosten, Kehlbalken oder Zangen und Streben.

Blatt
Längs- oder Eckverbindung von Bauhölzern, gerades Blatt, frz. Eckblatt, Hakenblatt.

Blaufäule
Entsteht durch Pilzbefall. Optische, jedoch keine statische Beeinträchtigung als Bauholz. Vornehmlich bei Kiefernholz auftretend.

Blockbau/Blockhaus
Holzbauweise aus massiven Stämmen.

Blower-Door-Test
Winddichtigkeitsprüfung der Gebäudehülle durch verschiedene Messungen.

Boden-Deckelschalung
Senkrecht verlaufende Holzfassade, klassische Bauform.

Bohlen
Bretter ab 40mm Dicke.

BMF
Namhafter Hersteller von ingenieurmäßigen Holzverbindern wie Winkeln, Sparrenpfettenankern, Sparrennägeln usw. Alle Produkte haben eine verzinkte Oberfläche.

Bretter
Massivhölzer bis zu einer Stärke von 40mm. Ab 40mm Dicke sind es Bohlen/Dielen.

BSH
Auch Leimbinder oder BS-Holz genannt. Brettschichtholz, aus Brettlamellen ca. 40mm stark, in der Länge keilgezinkt verleimt, künstlich getrocknet auf ca. 12% +/- 2 %. Gehobelt und gefast, übliche Sortierklassen BS11 und BS14 unterscheiden in sichtbare und nicht sichtbare (Industrie-) Qualität. Verdrehungen, Risse und sonstige optische Mängel sind weitestgehend ausgeschlossen.

Bug
Umgangssprachlich im süddeutschen Raum so genannt: Kopfband.

Bundbalken
Stärker als neben liegende Hölzer dimensioniert, grenzen sie gewisse Bauabschnitte ein. Sie besitzen eine größere statische Lastableitung.

Bundzeichen
Markierungen auf den abgebundenen Hölzern, welche Auskunft geben über deren Lage und Anordnung. Dies geschieht im Fachwerk durch das Einschnitzen von Runen, römischen Zahlen und dergleichen.

Dachausmittlung
Grundriss des Dachstuhls. Basis für zeichnerisches und rechnerisches Ermitteln der Abbundpläne für den gesamten Dachstuhl.

Dachbruchlinie
Knick in der Dachfläche. Meistens wird hierdurch die Dachfläche zur Traufe flacher geneigt.

Dachprofil
Dreieck, welches sich aus der Dachneigung ergibt. Aus dem Profil werden die Abbundmaße für die Sparren entnommen.

Dachreiter
Ein Dachaufbau, ein kleiner Turm, der in den Dachstuhl integriert ist, z.B. in Kapellen und historischen Gebäuden.

Dampfbremse
Eine Folie oder Pappe, die den Durchlass von Wasserdampf in die Wärmedämmung stark einschränkt.

Dampfsperre
Folie oder Pappe welche keinerlei Diffusion von Wasserdampf in die Wärmedämmung zulässt. Dampfbremse wie Dampfsperre werden meistens raumseitig angeordnet.

Dielen
Heißen Bretter ab 40mm Dicke.

Dolle
Auch Holznagel genannt. In der Regel aus Eiche gefertigt. Sichert die Zapfenverbindungen im Fachwerkbau.

Drempel
Über den Boden im Dachgeschoß hinausragende Außenmauer. Meistens 1-1,5 Meter hoch.

Eckblatt
Holzverbindung an waagerecht über Eck laufenden Balken. Es wird jeweils ein Ober- und Unterstück passförmig ausgeblattet.

Fachwerk
Zimmermannsmäßige Holzkonstruktion. Schwellen, Pfosten, Riegel, Streben und Rähme werden durch Zapfen und Zapfenlöcher miteinander verbunden.

Fase
Abschrägen einer rechtwinkligen Kante. In der Regel 2-5mm breit.

Feder
Dünne Holzleiste welche in eine Nut eingelegt wird.

Fehlboden
Eingeschobener, – gelegter Boden in den Zwischenraum einer Geschossbalkenlage. Füllung mit Dämmstoffen.

First
Oberste Scheitellinie eines Daches. Für den Zimmermann: Oberkante Sparren.

Flugsparren / Freisparren
Sind vor die Giebelwand gesetzte, auf Pfetten liegenden Sparren, bzw. Sparrenpaare. Diese ergeben einen Dachüberstand.

Gaube
Ein Dach im Dach. Raumerweiterung und/oder optisches Beiwerk: Flachdach-, Satteldach-, Walmdach, Schleppdach, Fledermaus-, Ochsenauge-, Trapez- und Dreieckgauben, um nur einige zu nennen.

Gespärre
Die Gesamtheit aller Sparren.

Gefach(e)
Die offenen Felder eines Fachwerks zwischen den Hölzern.

Gesimskasten
Eine Holzverkleidung am Dachüberstand.

Geißfuß
Holzverbindung, z.B. am Anschluss Strebe/Firstpfette. Auch: anderes Wort für Nageleisen. Die größere Ausführung wäre ein Kuhfuß.

Gratklauenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenfuß während der Kopf mit einer V-förmigen Klaue (90°) sich an die Seite und die Unterkante des Gratsparrens anschmiegt. Er stützt den Gratsparren, welcher somit kleiner dimensioniert sein kann.

Gratsparren
Wenn zwei Dachflächen aufeinander treffen bildet sich entweder ein Grat oder eine Kehle. Der G. muss also abgegratet oder tiefer gelegt werden um mit beiden Dachflächen eben zu liegen. Er ist stärker dimensioniert, hat eine flachere Neigung und ist deshalb länger als die übrigen Sparren.

Gratsparrenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenfuß, während sich der Kopf mit einem schrägen Schifterschnitt an den Gratsparren anschmiegt.

Hakenblatt
Längsverbindung von waagerecht liegenden Hölzern. Schafft eine zugfeste Holzverbindung.

Halbholz
Ein halbes quadratisches Kantholz. Der Kern liegt idealerweise auf halber Höhe einer Außenkante. Formate sind z.B. 6×12, 7×14, 8×16 cm und so weiter fort. Sparrenformat.

Hängewerk
Klassisches, statisches Tragewerk zur Schaffung großer, überdachter Freiräume, z.B. Scheunen, Versammlungsräume, Hallen. Die unterstützende Holzbau-Konstruktion liegt hier oberhalb der aufzunehmenden Last.

Hauptdach
Bezeichnung der größten Dachfläche, meistens als Satteldach ausgeführt.

Hexenschnitt
Abschnitt am Grat- oder Kehlsparren im Traufbereich. Durch unterschiedlich geneigte, ineinander laufende Dachflächen ergeben sich schräge Schnitte.

Hirnholz
Die Kopfseite geschnittener Hölzer. Sichtbare Jahresringe an Bauholz.

Hobeldiele
Trockenes, gehobeltes Brett mit Nut- und Federfräsung.

Holznagel
Auch Dolle genannt. In der Regel aus Eiche gefertigt. Konisch zulaufend. Sichert Zapfenverbindungen im Fachwerkbau.

Holzrahmenbau
Holzbauweise, bei welcher fertige Wände in der Werkstatt vormontiert und durch Kraneinsatz auf der Baustelle zusammengefügt werden.

Hygroskopisch
Feuchtigkeit anziehend, wichtig für Bauholz und Holzschutz.

Imprägnierung
Holz (Sparren, Pfetten, Dachlatten) wird in wässrigen Salzlösungen tauchimprägniert. Chemischer Holzschutz für sägeraues Bauholz.

Joch
Konstruktion zur Abstützung. Mindestens zwei Pfosten mit Andreaskreuz, obenauf liegenden Balken und seitlichen Aussteifungen.

Kaltdach
Unter den Dachpfannen bleibt ca. 5cm luftumspülter Raum bis zur nächsten diffusionsoffenen Schicht (Folie/Papier).

Kamm
Holzverbindung, wenn Deckenbalken unverrückbar auf den Außenbalken aufliegen sollen. Kontaktflächen werden um ca. 20mm ausgesägt und gestemmt.

Kammertrocknung
Frisches Holz wird auf ca. 10% Feuchtegehalt heruntergetrocknet.

Kammnägel
Mit Querrillen versehene, dicke, verzinkte Drahtnägel. Zum Befestigen von Metallverbindern.

Kantholz
Rechteckiges Bauholz mit einem Querschnitt von weniger als 20 Quadratzentimetern.

Kehlbalken
Liegen horizontal, dienen zur Dachaussteifung, schließen an jeweils ein Sparrenpaar an und bilden eine Zwischendeckenebene.

Kehlbalkendach
Dachkonstruktion, bei der Kehlbalken eine tragende Funktion übernehmen.

Kehlbohle
Findet Verwendung beim Anschluss von Satteldachgauben an das Hauptdach. Liegt auf den Hauptdachsparren auf.

Kehlklauenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenkopf, während der Fuß V-förmig (90°) mit einer Klaue versehen ist. Eine Kante trifft auf die Oberkante des Kehlsparrens, die andere an die Seite.

Kehlsparren
Wenn zwei Dachflächen aufeinander treffen, bildet sich entweder ein Grat oder eine Kehle. Der Kehlsparren muss ausgekehlt oder tiefer gelegt werden. Er ist stärker dimensioniert und länger als die übrigen Sparren.

Kehlsparrenschifter
Haben einen ausgearbeiteten Sparrenkopf, während sich der Fuß seitlich an den Kehlsparren anschmiegt.

Kesseldruckimprägnierung
Chemischer Holzschutz, das Imprägniersalz dringt tiefer ins Bauholz ein als bei Tauchimprägnierungen, dauerhafter Schutz.

Kerve
Dreieckiger 90° Ausschnitt an der Unterkante eines Sparrens. Liegt in der Klaue der Fuß-, Mittel- oder Firstpfette.

Klaue
Ähnlich wie Kerve, wird am Kopf oder Fuß des Holzes ausgearbeitet. Stützt und steift das Bauholz aus.

Klauenbug
Hat am Fuß einen Zapfen und am Kopf eine Klaue.

Klauenschifter
Grat- und Kehlklauenschifter für präzise Holzverbindungen.

Knagge
Ein Kantholz, das senkrecht/parallel an einen Pfosten montiert wird, um eine größere Auflagefläche für liegende Balken zu schaffen.

Kniestock
Über den Boden im Dachgeschoß hinausragende Außenmauer. Meistens 1,00 – 1,50 Meter hoch. Obenauf liegt die Schwelle des Dachstuhls.

Kopfband
Bug, schräg liegendes Kantholz (+/- 45°), gemeinsam mit Pfosten und Rähm ein Dreieck zur Aussteifung und Lastableitung.

Kraftschlüssig
Durch exakt ineinander passende Holzverbindungen werden Druck- und Zugkräfte optimal übertragen.

Krüppelwalm
Satteldach als Hauptdach mit kleinem Walm am Giebel.

Kuhfuß
Großes Nageleisen.

KVH
Konstruktionsvollholz, längsverleimtes Nadelholz, gehobelt und gefast, ca. 12% Holzfeuchte, verschiedene Qualitäten, Längen 12,50 – 13,50 m.

Lagerholz
Kantholz auf Beton oder Deckenbalken. Darauf folgt der Bodenbelag.

Leimbau
Ingenieurbauweise mit verleimten Nadelholzbindern.

Liegender Stuhl
Sonderbauweise eines Pfettendaches. Pfosten mit Kopfbändern liegen schräg geneigt Richtung Hauptdachfläche.

Lignin
Organischer Stoff in pflanzlicher Zellwand, bewirkt Verholzung des Bauholzes.

Loggia
Dachterrasse durch Einschnitt in die Dachfläche.

Luftschallbrücke
Entsteht durch Risse und Spalten in Wand- und Deckenkonstruktionen.

Mittelpfette
Liegt zwischen Fuß- und Firstpfette. Trägt die Hauptlast des Daches. Gauben und Loggien können problemlos integriert werden.

Nachhaltiges Bauen
Minimierung von Ressourcen- und Energieverbrauch beim Bau. Planung, Realisierung, Abriss und Rückfluss in den Stoffkreislauf.

Nadelholz
Als Bauholz werden Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie und Zeder verwendet.

Nagelbinder
Dreieckskonstruktion für große Spannweiten. Knotenpunkte werden beidseitig mit Nagelplatten verbunden.

Obergurt / Oberzug
Hält die Last / die Balken von oben.

Obholz
Waagerechtes, senkrechtes oder winkelrechtes Bauholz. Bezeichnet Strecke von Pfettenaußenkante bis zur Sparrenoberkante.

Ochsenauge
Runde oder ovale Öffnung in der Dachfläche, Teil der Gauben.

Ortgang
Oberer Dreieckbereich des Giebels.

OSB
Grobspanplatten (oriented strand board), Mehrschichtplatten aus langen Spänen, weniger Leimanteil als Spanplatten.

Palisade
Pfahlwerk, Wand aus Pfählen.

Pergola
Rankgerüst für Pflanzen, quer sitzende Reiter auf Kanthölzern.

Pfetten
Verlaufen parallel zur Traufe. Sparren liegen auf Fuß-, Mittel- und Firstpfetten. Nehmen Großteil der Dachlast auf.

Pfettendach
Häufige Dachbauart des Satteldachs. Gauben und Loggien problemlos integrierbar. Lastableitung über Außen- und tragende Innenwände.

Pfosten
Säule, üblicherweise senkrecht stehendes Holz.

Pultdach
Einseitig geneigtes Dach, nur eine Hauptdachfläche.

Querverband
Überkreuzende Holzverbindung.

Rahmen
Tragende Holzkonstruktion.

Rähm
Oben auf der Holzwand (Fachwerk) horizontal liegender Balken.

Rastermaße
Plattenwerkstoffe wie OSB, DWD, Gipskarton haben festgelegte Abmessungen, z.B. 62,5 cm, 125 cm.

Rauspund
Einseitig gehobeltes Nut- und Federbrett, 19 – 24mm Dicke.

Richten
Aufbau, Montage des Dachstuhls.

Richtfest
Danksagung aller Beteiligten, überliefertes Ritual mit Richtspruch und Verköstigung.

Riegel
Waagerecht liegendes Verbindungsholz zwischen Pfosten und Streben. Begrenzung von Fenster- oder Türausschnitt.

Ringkeildübel
Metall-Holzverbinder, Bolzenverbindung durch die Mitte.

Rispenband
Gelochtes Stahlband (Herst.: BMF) auf Sparrenoberkante mit Ankernägeln befestigt. Seitliche Aussteifung der Dachflächen.

*Rückversatz / Fersenversatz
*Statt an Oberseite erhält der Strebenfuß den Versatz an der Unterseite.

Rune
Germanisches Schriftzeichen zur Kennzeichnung der Lage von Bauholz in Wand oder Gebälk.

Satteldach
Zwei gleich geneigte Dachflächen treffen an der Firstlinie aufeinander. Standarddach in Dreieckform. Unterteilt in Sparrendach und Pfettendach.

Schifter
Durch Anschmiegen an Grat- oder Kehlsparren verkürzter Haupt- oder Walmdachsparren.

Schiftung
Austragen der Maße auf den Schifter.

Schimmelbildung
Ursachen herausfinden und sofort sanieren, um gesundheitliche Gefahren zu vermeiden.

Schleppdach / Schleppe
Flacher geneigte Dachfläche als Verlängerung der Traufe, z.B. für Carport oder Terrasse.

Schrubben / Schruppen
Grob hobeln, Riefen, Furchen und Rillen einarbeiten, rustikales Holzfinish.

Schüttung
Dämmung in Balk

Schwalbenschwanz
Eine Holzverbindung, die wie der Name aussieht, extrem zugfest. Ideal für Fachwerkbau und stabile Holzverbindungen.

Schwamm
Echter Hausschwamm, Brauner Kellerschwamm und Weißer Porenschwamm sind pilzliche Vertreter der Braunfäule und zerstören die Cellulose der Holzsubstanz. Weißfäule zerstört das Lignin, den zweiten bedeutenden Inhaltsstoff des Bauholzes. Beispiele: Zimtbrauner Porenschwamm, Echter Zunderschwamm.

Schwebezapfen
Detail eines Hängewerkbinders. Der Zapfen „schwebt“ im Zapfenloch.

Schwelle
Das unterste horizontale Holz einer Fachwerkwand. Trägt Pfosten und Rähm, Grundlage für Bauholz und Holzrahmenbau.

Sheddach
Dach mit Sägezahnmuster, typisch für kleinere Werkhallen. Steilere Dachflächen enthalten oft Lichtbänder.

Schnittklasse
Bezeichnet Scharfkantigkeit der Kanthölzer und Balken. S = scharfkantig, A = leichte Fehlkanten, B = größere Fehlkanten, C = allseitig sägegestreift. Für nicht sichtbares Bauholz meist Schnittklasse A/B.

Skelettbau
Uralte Holzbau-Tradition, Lasten werden über Pfosten/Stützen abgeleitet.

Sparren
Tragende Bauhölzer der Dachflächen. Liegen in definierter Dachneigung und tragen Schalung, Konterlatten, Dachlatten und Dachpfannen.

Sparrendach
Dachkonstruktion ohne Pfetten. Zwei gegenüberliegende Sparren bilden ein Dreieck. Einzelne Binder untereinander mit Windrispenbändern ausgesteift.

Splintholz
Jüngeres, helleres Holz eines Kernholzbaumes (Douglasie, Eiche, Kiefer, Lärche). Weniger belastbar als Kernholz.

Sprengwerk
Unterstützung für Tragebalken. Konstruktion liegt unterhalb der Last, z.B. bei Brückenkonstruktionen oder Scheunenbindern.

Stichbalken
Verkürzter Deckenbalken, „sticht“ auf einen Wechsel. Auch in Erkern oder Balkonen, die rechtwinklig zur Balkenlage auskragen.

Stichmaß
Überhöhung bei Bögen, z.B. Fenster- oder Türenöffnungen.

Stirnholz
Hirnholzseite, auch Kopfholz genannt.

Stirnbrett
Vor die Sparrenfüße genageltes Brett, schützt Bauholz und Dachkonstruktionen.

Stoß
Holzverbindung vor Kopf, z.B. Gerberstoß, Hakenblatt, abhängig von Belastung.

Strebe
Schräg stehendes Holz zur seitlichen Abstützung und Aussteifung. Leitet Druckkräfte nach unten ab.

Streichbalken
Deckenbalken entlang der Wand, äußerster seitlicher Balken als Auflager für den Bodenaufbau.

Stuhl
Stützgebälk für Pfetten. Besteht aus Pfosten und Kopfbändern.

Stülpschalung
Übereinanderlappende, horizontal montierte Massivholz-Bretterschalung.

Tauwasserausfall
Luftfeuchtigkeit kondensiert auf kalten Oberflächen, kann Bauholz und Dämmung beeinträchtigen.

Traufe
Tiefster Punkt der Sparren, parallel verlaufend mit Dach- oder Regenrinne.

Turmdach
Form des Zeltdaches, häufig bei Kirchtürmen oder historischen Gebäuden.

Tyrannos Habenix
Ausdruck für nicht zahlende Kunden ;-).

Überzug
Obergurt, hält Last/Balken von oben.

Unterdach
Bretterschalung auf Sparrenoberkante, Folien-/Schweißbahnabdichtung, Konter- und Tragelattung. Bei zu flacher Dachneigung für Ziegeleindeckung verwendet.

Unterdecke
Nicht tragende, abgehängte Decke. Verbessert Schall- und Wärmedämmung.

Untergurt / Unterzug
Tragender Balken, stützt die Last/Balken von unten und verhindert Durchbiegen.

VOB
Verdingungsordnung für Bauleistungen. Richtlinie für Vertragswesen zwischen Bauherren und Handwerkern.

Verfallgrat
Von Hauptdach-Firstlinie abknickende Gratlinie.

Verfallung
Übergang vom Hauptdach zum niedrigeren Nebendach.

Versatz
Nimmt Schubkräfte auf, stirnseitig durch zahnartig ausgesägte Passverbindungen, bei Kopfband- und Strebenverbindungen verwendet.

Verziehen
Hölzer durch Quellen und Schwinden, wichtig bei Treppenbau und Holzkonstruktionen.

Verzimmern
Abbund, Bearbeitung von Bauholz zu fertigen Holzbau-Konstruktionen.

Viertelholz
Kreuzholz, Kern liegt an Außenkante, neigt weniger zum Verziehen.

Walm
Geneigte Giebelfläche des Hauptdaches.

Walmdach
Beide Giebelflächen erhalten Neigung. Geringere Dachraumnutzung als beim Satteldach, große Steifigkeit und ansprechende Optik.

Wechsel
Kurzer Balken zwischen zwei Tragebalken. Stichbalken oder Sparren treffen darauf.

Windrispe
Rispenband zur seitlichen Aussteifung von Dachflächen.

Zange
Horizontal angeordnete Bretter links und rechts eines Sparrengebindes. First- und Kehlzangen beim Sparrendach.

Zangenbauweise
Pfosten werden mit horizontalen Balken in die Zange genommen.

Zapfen
Klassische Holzverbindung. Mittleres Stück eines Balkenkopfs bleibt stehen, seitlich wird rechteckig ausgeklinkt.

Zeltdach
Dach mit einem Firstpunkt, mindestens vier gleichseitig geneigte Dachflächen, Gratsparren.

Zimmermeister-Haus
Holzhaus in Holzrahmenbauweise, fachgerecht geplant und ausgeführt.

Zopf
Schwaches Stammende eines Baumes, relevant für Bauholzqualität.

Zunft
Organisationsform des Handwerks seit dem 11. Jahrhundert, prägend für Zimmerer und Holzbau-Tradition.

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